Südost Rajasthan 26.3. - 2.4.2024

Maharadscha-Paläste

An Rajasthan hatte ich (Julia) hohe Erwartungen…und sie wurden und werden nicht enttäuscht. In allen Städten finden sich Maharadscha Paläste, auch wenn es diese Fürtstentitel seit 1971 offiziell nicht mehr gibt. Trotzdem scheint es aktuell noch in jeder Stadt eine sog. “royal family” zu geben. Im Citypalace in Udaipur wurden wir von einem Uniformierten aufgeregt weggewedelt, da ein kleiner “Golfcart” einen Angehörigen dieser Familie aus dem abgesperrten Teil zum Eingangstor beförderte, da verbeugten sich auch einige.

Am Tag nach Holi waren alle Züge ausgebucht und wir nahmen den nächstbesten lumpigen Bus in die Hauptstadt Rajasthans und kamen komplett verschwitzt und hungrig nach fünfeinhalb Stunden in Jaipur an. Dafür hatten wir uns mit dem Hotel Arya Niwas ein einigermaßen ordentliches Hotel gebucht, in dem man sich gebauchpinselt fühlte. Allerdings musste man zu Fuß durch ein paar unansehliche Straßen laufen, bis man in der Pink City war. Die Metro war eine gute Alternative, um in die Altstadt zu kommen, sehr zum Ärger der sich vehement anbietenden Tuktukfahrer.


Ein Höhepunkt hier ist der Palast der Winde, dessen Front unseren aktuellen Lonely Planet Reiseführer ziert. Jede(r) versucht hier wieder für das perfekte Instagramfoto zu posen oder vollführt kleine Tänze für Tiktok; etwas nervig, wenn man ewig warten muss, bis man auch mal ein Erinnerungsfoto machen darf. Hört ihr meine Augen rollen?


Die eigentlich lachsrote Stadt ist heiß (38°C), staubig und voller kleiner Bazarläden. Ein kleines Café für eine Limonade oder nur eine Flasche Wasser zu finden, grenzt ans Unmögliche. Den City Palast fanden wir nach der Besichtigung des Roten Forts in Agra eher enttäuschend, den Eintritt überteuert. Am nächsten Tag besuchten wir Jantar Matar, eine Sammlung altertümlicher astrologischer Messinstrumente in Übergröße. Heute noch ziemlich exakt. 

Bis zum Nachtbus am folgenden Tag chillten wir gemütlich in den Sitzgelegenheiten des Hotels mit Blick auf einen (leicht vertrockneten) Rasen, schrieben Reisebericht, lasen Ebook, archivierten Fotos und ließen die Hektik der 3 Mio Einwohner Stadt außen vor.


Im Morgengrauen kamen wir in Udaipur an und fröstelten fast ein wenig. Die Stadt liegt idyllisch an mehreren z.T. künstlich angelegten Seen. Von den umgebenden Hügelketten wehte ein laues Lüftchen. Unser günstiges Hotel befand sich in einem sog. Haveli, die großen sind laut Wikipedia “palastartig augestaltete Wohnhäuser wohlhabender Familien im Norden Indiens”  und “kulturhistorisch bedeutsam”. Viele Räume um Innenhöfe (Chowks), kleine Paläste also. 


Der Citiypalace hier wirkte wie die Superlative des bisher erlebten: viele Räume noch original eingerichtet, luxoriös, farblich abgestimmte Details, schwarz-weiße Fliesenböden. 


Wir hakten weitere Sightseeing Punkte ab, indem wir die steilen Stufen zur Besichtigung des Jagdish-Tempels erklommen und das Museums-Bagore Ki Haveli am Gangaur Ghat besichtigten. Hier fand am Abend auch eine traditionell-folkloristische Darbietung mit Tänzen und Marionetten Theater statt.


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Kommentare: 1
  • #1

    Maria (Donnerstag, 09 Mai 2024 22:20)

    Senza parole �