Agra 23.3. -26.3.2024

Holi am Taj Mahal

Mehr oder weniger gut ausgeruht von der Fahrt im Zugschlafwagen checkten wir nach unserer Ankunft ab, ob wir die Eintrittskarten für das Taj Mahal zum Sonnenaufgang am nächsten Morgen vorab kaufen könnten (nein) und wie lange wir zum Eingangs-Tor laufen würden (20min flotter Marsch). Mit einem kühlen Bier genossen wir die ersten Blicke auf das sagenumwobene Gebäude von einer Restaurant Dachterasse zum Sonnenuntergang. Zum Gedenken an seine Lieblingsfrau Mumtaz Mahal, die bei der Geburt des 14ten (!) Kindes verstarb, ließ der Großmogul Shah Jahan dieses Mausoleum Mitte des 17ten Jahrhunderts errichten. Jährlich zieht es 80 Millionen Besucher nach Agra, das selber nur eine gute Millionen Einwohner hat, Ihr werdet auf den Fotos sehen, dass wir nicht die einzigen an diesem Sonntagmorgen waren.


Fürs Mausoleum zahlt man extra Eintritt, man muss Überschuhe anziehen und darf drinnen nicht fotografieren. Eigentlich sollte man da leise durchlaufen, aber der Securitybeamte trillert kräftig in die Pfeife, damit man nur ja nicht stehen bleibt, während sich die Massen durchschieben. Reiseführer versuchen trotzdem ihren Gruppen Erklärungen abzuliefern, also alles sehr andächtig, aber die eigentlichen Gräber (nach seinem Tod wurde auch ihr Mann hier beerdigt) sind eh weiter unten und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Abgesehen vom berühmteren Taj Mahal in Agra haben wir ein weiteres Wektkulturerbe dort besucht, nämlich das Rote Fort. Hier wurde Shah Jahan nach dem Sturz durch seinen Sohn gefangen gehalten, immerhin mit Blick auf das Grabmal seiner Frau.


Noch am Abend zogen wir los, um das Verbrennen von Symbolen der Dämonin Holika als Anfang des Hinduistischen Frühlingsfests zu erleben. Die aus getrockneten Scheißefladen (von heilgen Kühen!) aufgehäuften Feuerstellen hatten wir tagsüber schon erspäht. Eine große öffentliche Party fanden wir aber nicht und die Feuer sollten erst ab 23Uhr entzündet werden. Da wir noch vor 6Uhr aufgestanden waren, gaben wir auf. Am nächsten Morgen zogen wir extra helle Kleidung an und waren auf eine Farbpulverschlacht in den den Straßen auf dem Weg zum Frühstück vorbereitet. Holi, das Fest der Farben. In den Straßen fuhren viele bereits kräftig eingefärbte junge Männer z.T. zu viert auf dem Motorrad an uns vorbei, es hielt sich aber alles sehr in Grenzen. In Agra wird das Fest eher mit der Familie oder Freunden und Nachbarn gefeiert. An eingen Stellen wummerten laute Holigesänge aus den Boxen und einige bunte Jungs tanzten eifrig. Mit Kindern geht die Farbschlacht dann in eine Wasserschlacht über, dann verlaufen alle Farben zu einem einheitlichen pink-braun. Wir schauten so neugierig in die Gassen, dass wir zu einigen “Holi-Spielen” eingeladen wurden und auch immer was zu essen angeboten bekamen. Und natüüüürlich mussten wir für viele Selfies herhalten. Am Abend hatten die meisten schon geduscht, die Bier- und Weinhandlungen und viele tagsüber geschlossene Restaurants und Geschäfte machten wieder auf und bis auf hartnäckige Farbreste auf Haut und in den Haaren (oder Ohren) kehrte wieder Normalität ein.

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Kommentare: 1
  • #1

    Maria (Donnerstag, 09 Mai 2024 22:10)

    Witzig mit den Farben...
    Sieht nach viel Spaß aus ���