Wahrhaft einzigartig
Wir haben uns relativ spontan in Nepal entschieden, doch noch einen Abstecher ins Land des Donnerdrachens (das nur etwas größer als Baden-Württemberg ist) zu machen, bevor wir nach Indien einreisen. Dies geht nur mit einer gebuchten Tour, die einen Guide/Führer und einen Driver/Fahrer mit Fahrzeug beinhaltet.
Wir hatten uns beim Einchecken Sitze auf der linken Seite vom Flieger gesichert und hatten einen fantastischen Blick auf die Himalaya Bergkettte inklusive Mt Everest. Die Landung auf dem Flughafen Paro inmitten von Bergen und Reisfeldern ist so schwierig, dass sie nur von geübten bhutanesischen Piloten bewerkstelligt werden darf. Unser Guide empfing uns mit dem weißen Begrüßungsschal und schon ging die Fahrt an traditionellen Häusern mit bemalten Fenstern und Erkern vorbei und an Flüssen entlang in Richtung Hauptstadt Timphu (“Timpu”) los, wo am Nachmittag das Programm mit einem Besuch der überdimensional großen Buddha Statue und des Takin Naturreservats (Royal Takin Preserve) startete.
Den nächsten Tag starteten wir mit einem Besuch des National Memorial Chortens, einer Stupa, die dem dritten König 1974 gewidmet wurde. Was uns überraschte, ist der Fakt, dass die (Erb-)Monarchie erst seit 1907 etabliert ist, momentan herrscht erst der fünfte König übers Königreich Bhutan, das Land mit dem Bruttonationalglück. Danach hatten wir Zeit für einen Besuch im “Simply Bhutan”, einem interaktiven Museum und für die Nationalbibliothek, bevor wir zum Lunch in ein für Touristen erlaubtes, deshalb überfülltes Restaurant mit Buffet zum Mittagessen geführt wurden. In der Woche wurden wir ein wenig gemästet mit 3 Essen täglich. Nachmittags wurden wir zum ersten Kloster (Simthoka Dzong) gefahren und gegen Sonnenuntergang dann zum Tashichho Dzong, der ersten Festung.
Wir haben uuuunglaublich viel über die Geschichte des Landes und des Buddhismus in Bhutan gelernt, während wir Dzongs (Festungen) und Lhakhangs (Klöster bzw Kapellen) besichtigt haben, Fotos waren allerdings innerhalb der Tempel nicht gestattet. Keine Angst, wir werden das alles hier nicht ausführen, die Interessierten dürfen selber googeln, habe sehr viel widersprüngliche Infos gefunden. Abkürzungen von Namen sollen keine Blasphemie sein, nur so viel: die Namen der Tibeter Guru Padma(sambhawa) und Shabru (Zhabdrung Ngawang Namgyel) als Gründer des Buddhismus in Bhutan bzw. als Vereinender des Landes Bhutan fielen gefühlt tausend Mal. Die 8 verschiedenenen Manifestationen von Shabru können wir weder benennen noch auseinanderhalten geschweige denn von seinen Reinkarnationen. Außerdem war viel die Rede von Nagas, Taras, Nymphen und weiteren mystischen Gestalten. Der akuelle Buddha und sein Leben wurde auch kurz erwähnt, da szenisch an einer Tempelwand dargestellt, ebenfalls, dass es einen Vergangenen gäbe und einen Zukünftigen.
In den folgenden Tagen legten wir viele Stunden auf kurvigen Straßen zurück, auf Serpentinen zu Pässen auf um die 3000m hoch und wieder runter. Die erlaubte Maximalgeschwindigkeit beträgt wohl 60km/h, unser Fahrer strapazierte Thomas Geduld mit seiner zurückhaltenden Fahrweise aufs äußerste, manchmal reichte es deshalb aber auch nicht ganz für alle Programmpunkte, die wurden dann am Tag drauf reingeschoben.
Über den Dochula Pass (3100m) mit seiner spektakulären Aussicht auf die Himalayabergkette erreichten wir das Reisfeld-reiche und wärmere Punakha-Tal. Hier blühten mannsgroße Weinachssternbüsche. Doch direkt nach dem frühen Mittagessen kurvten wir uns wieder immer höher in die Berge zum Talo Sangnak Choling Kloster. Für den Punakha Dzong reichte es dann erst am nächsten Morgen. Auf dem Rückweg nach Paro am Ende der Reise nahmen wir noch das recht unspektakuläre Kloster vom Divine Madman (Lam Drukpa Kuenley) Chimi Lhakang mit. Spektakulärer ist seine Lehre von seinem Gemächt als Wunderwaffe gegen alle bösen Geister. Seine Gebete sollen aus purem “dirty talk” bestehen, und erleuchtet kann man nur werden, wenn man diese ohne sich zu schämen auch vor Angehörigen rezitieren kann. Deshalb zieren in Zentral Bhutan viele Häuser mächtige Phallus Symbole.
Von nun an ging es jeden Tag jeweils über weitere Pässe erst nach Trongsa und dann an unseren östlichsten (und kältesten) Punkt Jakar, die Hauptstadt vom Distrikt Bhumtang. Und auch hier besichtigten wir Klöster und Dzongs, die Art des Buddhismus wechselte (Nyingma?) und in den Tempeln waren eher die Statuen von “Guru Padma” zu sehen.
Nach einer Nacht mit Minusgraden waren wir glücklich wieder kurz bis ins Punakha Tal zurückzufahren (vorbei am Phallus Man), um schließlich im Phobjikha Tal anzukommen. Die Hauptsehenswürdigkeit sind hier die Schwarzhalskraniche, die als Zugvögel zum Überwintern aus Tibet herfliegen. Und endlich durften wir auch mal ein wenig spazieren und dabei in der Ferne am meandernden Flüsschen die Kraniche erblicken. Deutlich näher kam man den beiden Pflege-Exemplaren im Kranich Informationszentrum.
Und dann fuhren wir auch schon wieder zurück zum Ausgangspunkt nach Paro, wo der als heftig beschriebene Anstieg (und Abstieg) zum Tigers Nest Kloster anstand (es sind insg. 6,4km und 520 Höhenmeter). Thomas rannte wieder allen davon, unser Guide forderte mich immer wieder auf, ein Päuschen zu machen, das allerdings eher er benötigte und unser Fahrer versuchte japsend dranzubleiben. Er kommt aus dem südlichen Tiefland in Bhutan und es war seine erste “Bergwanderung”.
Unsere beiden Begleiter trugen auch bei der Wanderung die traditionelle Kleidung, den Gho, den auch die Jungs in der Schule tragen müssen. Auch Frauen und Mädchen müssen in der Schule und auf der Arbeit den traditionellen Rock mit Oberteil tragen. Auf Traditionen wird hier eben viel Wert gelegt, auch wenn es darunter wohl recht warm werden kann. Das traditionelle Essen enthält auf jeden Fall viiiele Chillies, z.B. im Ema datshi (Chillies and Cheese). Die Gastgeber in den Farmhouses (auch für Touristen zertifiziert), staunten manchmal nicht schlecht, wie viel wir davon vertrugen. Wir probierten uns natürlich auch durch die lokalen Biere, die z.T. 8% Alkohol enthielten.
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Maria (Montag, 15 Januar 2024 18:48)
Hi ihr lieben....Wahnsinn..gaaaanz tolle bilder und sehr beeindruckende Gebäuden.
Glg
Meike (Sonntag, 11 Februar 2024 18:46)
Der Mojito sieht sehr vielversprechend aus �
Viele Grüße und weiterhin viel Spaß und tolle Tage!