…Tempel, Traditionen und Mopeds..
Erste Bekanntschaft mit der chaotisch wirkenden Fahrweise von kleinen Taxis, schwarz qualmenden Bussen und dazwischen einem ständigen Fluss von Mopeds auf den Schlagloch-übersäten Straßen durften wir bei der Abholung vom Flughafen ins Hotel machen. Dieses liegt im quirligen, touristenorientierten Stadtteil Thamel. Im kleineren Maßstab setzten sich diese Erfahrungen mit hupenden Mopeds und Taxis, Fahrradrikschas und Fußgängern auf unserer Erkundungstour zu Fuß auf viel schmaleren Straßen durchs Viertel fort. Gesäumt werden die bürgersteiglosen Sträßchen von unzähligen kleinen bis winzigen Läden, die Souvenirs und Trekking-Zubehör anbieten, kleinen Imbissbuden, Cafés und Restaurants. Ein ständiges Hupen, Brummen und Röhren von Motoren. Ständig schaut man sich um, damit man den Entgegenkommenden und allen Fahrzeugen ausweichen kann. Die Luft ist schwül und der aufgewirbelte Staub brennt in den Augen. Einige Einheimische laufen deshalb mit Maske rum. Abends haben wir gleich die ersten nepalesischen Büffel- Mini-Maultaschen (Momos) probiert und mit einem Ghorkabier runtergespült.
In den folgenden Tagen haben wir die Sehenswürdigkeiten nach und nach abgeklappert:
Nach dem Erklimmen der steilen Treppe zur Swayambunath Stupa, die wegen der vielen Makaken auch Monkey-Temple genannt wird, wollte ein einheimisches Pärchen unbedingt ein Foto mit uns machen. Als ehemaliger Gouverneur einer Provinzstadt hatte er damals Bundespräsident Weizsäcker kennengelernt.
Zu Fuß suchten wir uns den Weg zur Altstadt, dem Hanuman Dhoka Durbar Platz, einer der UNESCO Weltkulturerbe-Stätten hier. Zu dieser reinen Fußgängerzone wird engmaschig überprüft, ob man die für Ausländer fällige Eintrittsgebühr berappt hat. Außerdem bieten sich natürlich Führer an, die einen z.T. auf deutsch über die Hintergründe der historischen Gebäude informieren möchten.
Um diesen Platz herum liegen die schmalen, geschäftigen Gässchen des Bazarviertels (hier wieder mit Mopeds), südlich davon folgten wir einem in unserem Reiseführer vorgeschlagenen Rundgang und erkundeten buddhistische Innenhöfe (bahals), größere und kleinere Tempelchen an jeder Ecke, neben denen sich überdachte Ruheplattformen befinden, auf welchen sich v.a. ältere Männer mit traditionellen Hüten aufhalten, manchmal aber auch die vornehmlich in rot bekleideten älteren Frauen. Ein freundliches “namaste” zum Gruß wird häufig mit einem Lächeln erwidert. Immermal wieder finden sich in den Boden versenkte Wasserquellen (hitis), wo sich die Menschen Wasser abfüllen, Wäsche waschen oder auch die Körperpflege gleich damit verbinden.
Bei der Boudha (“boh-da”) Stupa umrundeten auch wir diese im Uhrzeigersinn, die Gläubigen drehten dabei die Gebetsmühlen - auch im Uhrzeigersinn. Weil Vollmond war, brannten wohl besonders viele Butterlampen, es wurden becherweise Räuchergaben in Feuerbottiche geschüttet, viele ließen sich von einem Mönch segnen und für Stuttgarter unvorstellbar wurden Tauben mit Tonnen von Mais gefüttert. Über viele Handybildschirme hinweg beobachteten wir einen ersten traditionellen Tanz mit Masken.
Anschließend machten wir uns auf zum heilgsten Tempel für Shiva-Hinduisten, dem Pashupathinath Tempel, auf, den wir als Nicht-Hindus nur von außen besichtigen dürfen. Dahinter befindet sich Arya Ghat, die größte Einäscherungsanlage von Nepal, bei der man vom gegenüberliegenden Ufer vom Bagmati-Fluss aus die Zeremonien verfolgen kann. Dort könnte man sich auch mit einem der fotogenen Sadhus gegen eine Geldspende ablichten, wir haben darauf verzichtet. Läuft man weiter die Treppen zwischen den weißen Schreinen von Shivaisten hoch (evtl. muss man einem heiligen Bullen ausweichen), gelangt man zu weiteren Tempeln auf der Hügelkuppe (Mrigasthali Wald). Der gesamte Hügel scheint ein beliebtes Ausflugsziel für Familien und Youngsters zu sein, die sich herausgeputzt gegenseitig beim Posen ablichten oder professionelle Fotografen beauftragen. Thomas bat um ein Foto eines hübsch zurechtgemachten Mädels, der Höflichkeit halber mit mir zusammen, da sprang sie mir vor Freude in die Arme und drückte mich schweißtriefendes Etwas. Merkwürdig.
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Doro (Sonntag, 17 September 2023 10:54)
Tolle Sachen erlebt ihr da ������
Maria (Dienstag, 03 Oktober 2023 17:42)
Toll wie du schreibst und mit den bilder klasse ....unglaubliches land .....weiterhin viel Spaß glg��